Zunächst konnten die Besucher sich nicht recht vorstellen, dass das Gebäude jemals eine Synagoge gewesen sein sollte. Der Vorsitzende des Träger- und Fördervereins ehemalige Synagoge Obernbreit e.V entwarf dann anhand der noch sichtbaren Details ein quasi virtuelles Bild von der ursprünglichen Funktion und Ausstattung der Räume. Dann stellte er die Pläne vor, wie das Haus saniert und in Zukunft genutzt werden soll: als ein Ort der Erinnerung und der Begegnung.
Da viele Damen und Herren – alle eben Senioren – gehbehindert waren, musste der Blick in die Tiefe der Mikwe als Ersatz für ein Hinabsteigen dienen. Spontaner Kommentar: „Das hätten wir nicht gedacht, dass es so etwas in dem alten Gemäuer und in Obernbreit gibt. Gut, dass wir es sehen konnten.“
Der Synagogenbesuch schloss ab mit einem kurzen Aufenthalt vor dem Hochzeitsstein, der eine besondere Bedeutung hat, weil der Stellenwert des unscheinbaren Gebäudes von der Allgemeinheit erst richtig erkannt wurde, nachdem der ehemalige Ortspfarrer, Helmut Walz, ihn hatte restaurieren lassen.
Der Verein freut sich, dass wieder einer interessierten Gruppe von Gästen, die hauptsächlich deswegen in den Ort gekommen waren, dieses einzigartige historische Obernbreiter Denkmal gezeigt werden konnte.