Mit diesen Worten schildert Susi Lauber die Pogromnacht von 1938 in Marktbreit. Dieses und weitere Zitate aus dem Briefwechsel der Familie Lauber nutzte der gebürtige Marktbreiter, Pfr. Hans Schlumberger, für eine zu Herzen gehende Geschichtsstunde im Obernbreiter Rathaus über die Familie Lauber aus Marktbreit. Aus den Briefstellen wurde der verzweifelte Kampf der jüdischen Bauernfamilie deutlich, die den Schikanen des NS-Staates durch Auswanderung entfliehen wollte. Zunächst ging es noch um die Sorge, welche landwirtschaftlichen Geräte man mitnehmen sollte - „den Brach-+Häufelpflug auch“ - Man wollte ja in dem neuen Land wieder Bauer sein. Dann illustrieren die Zitate die verzweifelten Versuche das Geld aufzubringen für die Ausreisegenehmigung. Und schließlich wird der Verkauf des materiellen Besitzes dokumentiert. „ Pferde und Kühe sind fort, und die äcker bebaue [ich] auch nicht mehr.“ Alles wird unter Wert verkauft und aus dem Erlös muss noch Sondersteuer und Sühneabgabe bezahlt werden.
Die Tafel, die kürzlich an der ehemaligen Synagoge in Marktbreit angebracht wurde, nennt unter vielen anderen Namen: Susi Lauber, Karl Lauber, Frieda Lauber und Marianne Lauber. Alle wurden sie Opfer der Shoah. Die Besucher des Abends verließen das Rathaus in Obernbreit erschüttert und nachdenklich.