In dieser Nacht wurde sie aus Rücksicht auf die Nachbarhäuser nicht abgebrannt, aber geplündert. Von den Thorarollen bis zu den Bänken wurde alles herausgerissen, zerschlagen und verbrannt. Ausgerechnet die HJ nutzte sie dann als Raum für ihre Veranstaltungen. Später wurden französische Kriegsgefangene dort untergebracht und anschließend wohnten Flüchtlinge darin.
Eine gemeinsame Anstrengung von einem Förderverein und der Kommune ermöglichten eine weitgehende Rekonstruktion. Ein Vorstandsmitglied des dortigen Vereins führte die Obernbreiter und berichtete über die Schwierigkeiten bis zur Umwandlung in einen Raum der Begegnungvon Schulklassen und überlebenden Juden bzw. deren Nachkommen. Eine interessante Variante einer Mikwe besitzt die 'Wenkheimer Synagoge: weit weniger tief als die Obernbreiter, aber geradezu komfortabel ausgestattet mit der Möglichkeit, das Wasser zu erwärmen, einem Vorraum für die körperliche Reinigung und einen eigenen Raum für die Person, welche das Reinigungsritual überwachte. Ein Gegenbesuch in Obernbreit wurde beim abschließenden Gespräch im Biergarten vereinbart.