Die ehemalige Synagoge bietet etwas Neues zur Kirchweih

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Keine Sensation, aber interessante Schnipsel aus der Geschichte der ehemaligen Synagoge in Obernbreit bedeuten die Funde im Gebälk des 260 Jahre alten Gebäudes.

Beim Montieren eines Lattengerüsts für Ausstellungen fand man „Schnipselchen mit Buchstaben drauf“. Frau Dr. Edelmann vom Veitshöchheimer Genisaprojekt untersuchte nun mit zwei Kolleginnen die Fundstücke.Dabei bewahrheitete sich, dass es sich um winzige Bruchstücke von Schriften aus einer Genisa handelt.

Eine Genisa ist ein Aufbewahrungsort von unbrauchbar gewordenen Schriftstücken religiösen Inhalts. Genisot (Plural von Genisa) wurden meist im Dachgebälk angelegt. Dort wurden die religiösen jüdischen Schriften solange aufbewahrt, bis sie schließlich begraben wurden. Der in Obernbreit geborene Josef Sänger schreibt in seiner Familienchronik: „ Eine Anzahl alter Bücher lagen in der Synagoge. Ich erinnere mich gut, dass man einen großen Wagen voll einst in Rödelsee begrub, um sie vor Entweihung zu schützen.“

Wenn man bedenkt, dass das Gebäude schon rund 100 Jahre nicht mehr als Synagoge genutzt wird, handelt es sich bei dem Fund doch um eine – kleine – Sensation.
Die gefundenen Originale können am Kirchweihsonntag von 13.00 Uhr bis 17.00 Uhr, während Synagoge und Mikwe geöffnet sind, besichtigt werden. Da man zum genauen Betrachten eine Lupe bräuchte, wurden die Schriftstückchen eingescant und werden so daneben vergrößert auch als Foto gezeigt.