29. September 2013 - ein bedeutsamer Tag

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Das Ergebnis des Sanierungskonzepts der ehemaligen Synagoge wurde in einer eindrucksvollen Feier etwa 120 Gästen vorgestellt. Die drei Geistlichen,ein Rabbiner, ein kath. Priester und ein evang. Pfarrer begrüßten das Projekt, das Gebäude zu einem Ort des Erinnerns und der Begegnung umzugestalten.

Erinnert wurde an die Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens, die vor 265 Jahren dieses Gebäude als kulturellen Mittelpunkt ihres Lebens errichtet haben und deren Nachkommen bis 1942 hier gelebt und nicht wenig zur Wirtschaftskraft Obernbreits beigetragen haben und an Pfr. Helmut Walz. Er hat mit der Renovierung des Chuppasteins an der Außenmauer dafür gesorgt, dass es in Obernbreit für alle wieder sichtbar war, worum es sich bei dem Gebäude handelte.

Schon beim Betreten des Raumes findet Begegnung statt. Begegnung mit der Vergangenheit. Da kann man sehen, wo einmal der Toraschrein stand, da sieht man Reste der Bemalung, da sieht man die Blessuren, die fast hunderjährige säkularisierte Nutzung an den Wänden hinterlassen haben. Und da ist das Neue, das hinzu getan wurde, um den Raum für Begegnungen nutzbar zu machen.

Und genau das ist es, was der Träger- und Förderverein ehemalige Synagoge Obernbreit e.V . will: Begegnung von Altem und Neuem, von Auseinandersetzung mit historischen Themen und Diskussion aktueller Probleme, von Nachdenken als Erinnern und Nachdenken als Ausblick. Die Bürgerinnen und Bürger aus Obernbreit und Umgebung sollen hier etwas über Geschichte erfahren und sehen, wie junge Menschen ihre Weltsicht künstlerisch auszudrücken versuchen. Sie sollen Begegnungen erleben mit Menschen, mit fremden Gedanken, mit Kunst und Musik.
Das Ergebnis der Sanierung wird nicht alle Besucher auf Anhieb begeistern können. Wer einen festlichen Saal mit blauem Tonnengewölbe und goldenen Sternen erwartet, wird enttäuscht sein. Es erfordert Konzentration und vertieftes Nachdenken, um zu akzeptieren, dass hier die Zeit nicht an einem bestimmten historischen Zeitpunkt angehalten wurde, sondern als ein Prozess dargestellt ist, der seit 265 Jahren andauert und in dem jeder Nutzer Spuren hinterlassen hat.

Erfreulich ist, dass das Konzept in perfekter übereinstimmung von Landesamt für Denkmalpflege und dem Eigentümer und dem Architekten, Christian Küster, erarbeitet wurde, was der Festredner, Generalkonservator Prof. Dr. Egon Greipl, besonders hervorhob.

Rechts sehen Sie einige Impressionen vom Eröffnungstag.