"Wenn das die Oma noch erleben könnte . . ."

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Ein
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besaß die jüdische Firma Putzel in Marktbreit. Zwei Familien, Nachkommen des Leopold Putzel, besuchten am Osterwochenende Marktbreit.

Neben Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern aus Marktbreit, die noch Erinnerungen an die Marktbreiter Putzels haben, machten sie auch einen Abstecher nach Obernbreit. Dort besichtigten sie die ehemalige Synagoge mit der frei gelegten Mikwe.

Beide Familien sind zwar nur indirekte Nachkommen der Putzels und tragen andere Familiennamen, waren aber überrascht und gerührt über das Geschenk, das ihnen der Vorsitzende des Träger- und Fördervereins ehemalige Synagoge Obernbreit e.V. überreichte: eine Hutschachtel für einen Zylinder von der Firma Putzel aus Marktbreit. Das gute Stück mit der vollständigen Firmenaufschrift war vor einigen Jahren beim Abbruch eines Hauses in Obernbreit gefunden worden. Es ist zwar nicht mehr in Top-Erhaltungszustand, für die Gäste aber eine wertvolle Erinnerung an die Wurzeln ihrer Familien in Franken. Wie wichtig ihnen das bescheidene Geschenk war, drückte Frau Helga Eigner mit den Worten: „Wenn das die Oma noch erleben könnte, sie war nämlich eine geborene Putzel“, aus.

Ein Hinweis
Am 1. Mai, dem Tag der Konfirmation in Obernbreit, sind Synagoge und Mikwe von 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet, damit die Festgäste, die aus diesem Anlass in den Ort kommen, Gelegenheit zu einem Besuch haben. Außerdem können Teile eines Projektes von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Marktbreit in der ehemaligen Synagoge besichtigt werden.