"Ich möchte, dass das aufgeschrieben wird, weil ich so dankbar bin allen den vielen, die mir geholfen haben." - Motja Meier

Lesung News

„Das“ ist die Biographie von Motja Meier, geb. Grisodub, wohnhaft in Obernbreit, geboren in der Ukraine. Bei einem Leseabend des Träger- und Fördervereins ehemalige Synagoge Obernbreit e.V. wurde diese Lebensbeschreibung vorgestellt.

Die ersten Jahre waren geprägt von Entbehrungen, Hunger, Gefahr, Flucht und Angst, immer Angst, Todesangst. Mit 18 Jahren wurde Motja brutal aus ihrer gewohnten Umgebung herausgerissen und nach Deutschland verschleppt. Nach einem Transport unter unmenschlichen Verhältnissen musste sie in einer Munitionsfabrik arbeiten und im Lager leben. Hunger und unhaltbare hygienische Verhältnisse bestimmten das Leben der dort zusammengepferchten Frauen. Mit ungeheurem Mut – Todesmut – und mit Unterstützung von Helfern, die sich dadurch selbst in Lebensgefahr brachten, kam sie schließlich nach Obernbreit, wo die 86 jährige bis heute lebt.

Bei einem Leseabend im Obernbreiter Rathaus lernten etwa 60 ergriffene Zuhörer alle Facetten dieses ungewöhnlichen Lebens kennen. Frau Dr. Jutta Schwegler las die Erinnerungen mit der entsprechenden Eindringlichkeit und Empathie ohne falsches Pathos. Ihrem Vortrag war anzumerken, dass sie das, was sie las, berührte. Josef Nusko erläuterte knapp den historischen Hintergrund der einzelnen Etappen dieses abenteuerlichen Lebens. Umrahmt wurde der Abend von Vorträgen eines Flötenduos der Musikschule Marktbreit und Umgebung (Frau Leismann-Flinner und Frau Bischoff). Jürgen Scherer zeigte in einer Power Point Präsentation Fotos von Originaldokumenten.

Die 86-jährige Motja Meier war persönlich anwesend. Mit großem Beifall bedankte sich das Publikum bei ihr für ihre Bereitschaft, ihre Biographie zu veröffentlichen.

Die Reihe mit Lesungen wird fortgesetzt. Wer etwas lesen oder vorlesen möchte, wird gebeten, mit dem Träger- und Förderverein ehemalige Synagoge Obernbreit e.V. Kontakt aufzunehmen.