Bereits zur Eröffnung der Ausstellung waren 22 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Marktbreit mit ihrem Kursleiter Dr. Kofer gekommen.
Der Vorsitzende des Träger- und Fördervereins ehemalige Synagoge Obernbreit e.V. nahm das Datum der Ausstellungseröffnung, den 9. November, zum Anlass, an die Progromnacht von 1938 zu erinnern. Er erläuterte den Besuchern, dass in dem historischen Gebäude erinnert werden soll an die Zeit eines fruchtbaren Zusammenlebens von Deutschen christlichen Glaubens mit Deutschen jüdischen Glaubens, aber auch an die Zeit, als es offizielle Politik war, dass es minderwertige Menschen gebe, die auszurotten seien.
Er erinnerte daran, dass es auch heute noch solche Denkweisen gebe, indem er auf die Ausstellung "Opfer rechter Gewalt" hinwies. Er bat seine jugendlichen Zuhörer, daran mitzuarbeiten, dass solche Ideologien nie mehr toleriert werden.
Der Kreisarchivpfleger für den Landkreis Würzburg, Peter Wamsler, der die Schautafeln nach Obernbreit gebracht hatte, führte durch die Ausstellung. Sie war entstanden als ein Gemeinschaftsprojekt von Schülern des Deutschhausgymnasiums Würzburg und einer Gruppe von Schülern aus Israel. Herr Wamsler machte die Jugendlichen vertraut mit der Anlage jüdischer Friedhöfe, der jüdischen Sepulchralkultur und den verschiedenen Symbolen auf den Grabsteinen.
Trotz des unfreundlichen Wetters kamen dann am Kirchweihsonntag überraschend viele Besucher in die ehemalige Synagoge. Darunter waren teils weit angereiste Auswärtige, die sich die Gelegenheit nicht entgehen ließen, sich neben der Ausstellung die freigelegte Mikwe zeigen zu lassen und sich über die weiteren Pläne des Träger- und Fördervereins ehemalige Synagoge Obernbreit e.V. informieren zu lassen.
Bevor die Ausstellung abgebaut und von Herrn Wamsler wieder nach Giebelstadt gebracht wurde, bot Dr. Kofler im Rahmen seines Geschichtsunterrichts einer weiteren Schülergruppe Gelegenheit, das historische Gebäude und die Ausstellung zu besuchen. Damithaben die Ausstellung über die Kirchweihtage etwa 100 Personen,darunter in der Mehrzahl Jugendliche besucht.