Fazit: Nur – selber fliegen ist schöner

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Ein Bus voll jugendlicher Flüchtlinge besuchte im Rahmen der örtlichen Ferienpassaktion eine solche des Modellflugvereins Herrieden.

Die fränkische Landschaft bei der langen Anfahrt zum Modellflugplatz in Herrieden bei Ansbach interessierte die Jugendlichen kaum. Sie hatten wahrscheinlich zu viele Landschaften auf ihrer Flucht von Eritrea, Somalia oder Afghanistan gesehen. Umso gespannter wurden die Starts der Modelle erwartet.

 

Schon die verschiedenen Größen, Farben und Systeme der aufgereihten Flugobjekte faszinierten. Dann erst die Vorführungen: Ein Hubschraubermodell zeigte Kunststücke, die kein echter Helikopter vollführen könnte: Sturzflug, x-fache Loopings, Flug mit den Rotorblättern nach unten; und 40 Minuten lang atemberaubende Schauübungen von Motor- und Segelmodellen. Abgeschlossen wurde die „Flugschau“ von einem Tandemflug zweier Jetmodelle, der auf der WM der Modellflieger gezeigt werden wird.

Dazwischen aber der Höhepunkt für die Jungen aus der UMF-Gruppe aus Marktbreit: Mehrere durften beim „Lehrer-Schüler-Fliegen“ selbst in die Pilotenkanzel, sprich ans elektronische Steuergerät. Eine sprachliche Verständigung über die komplizierte Bedienung der Geräte war nicht möglich; trotzdem landeten alle von unseren Jungen „geflogenen“ Objekte wieder auf dem „Rollfeld“. Natürlich mussten die erfahrenen Modellfluglehrer öfters eingreifen, um zu verhindern , dass die Modelle statt elegant Figuren am Himmel zu fliegen am Boden zerschellten. Trotzdem waren „Flugkapitäne“ und ihre Freunde stolz auf die Leistungen von Mensch und Maschine.

Der Träger- und Förderverein ehemalige Synagoge Obernbreit e.V. hatte diesen Nachmittag im Ferienpassprogramm für eine gleiche Anzahl von Deutschen und unbegleiteten Flüchtlingen ausgeschrieben, um außer der bereits bestehenden gemeinsamen Treffen beim Sport weitere Begegnungen von deutschen Jugendlichen mit den in Marktbreit lebenden unbegleiteten jugendlichen Flüchtlingen anzustoßen. Leider war die Beteiligung der deutschen Seite wegen der vielen gleichzeitigen Angebote – „Schnupperangeln“, „Schnuppertag beim Pferd“ und 5tägigem Zeltlager – sehr gering, so dass dieser Aspekt mit nur einem jugendlichen Ansprechpartner zu kurz kommen musste. Der Verein freut sich, dass den jugendlichen Gästen zumindest ein unvergesslicher Nachmittag geboten werden konnte.