Ein etwas anderer Holocaust-Gedenktag

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Die Klasse 6 Ethik des Gymnasiums Marktbreit mit Studienrätin Frau Doischer besuchte die ehemalige Synagoge Obernbreit. Die Schülerinnen und Schüler waren hervorragend vorbereitet und hatten gezielte Fragen zu Funktion, Einrichtung und Gottesdienst in einer Synagoge.

Daher wurde bei der Führung durch ein Mitglied des Träger- und Fördervereins ehemalige Synagoge Obernbreit auf Details zur Zwischennutzung und Umgestaltung des Gebäudes weitgehend verzichtet, um die Fragen der Schülerinnen und Schüler zu beantworten und einen angemessen langen Besuch der Mikwe zu ermöglichen.

Besonders betont wurde, dass die Geschichte der Juden in Obernbreit nicht mit der Auflösung der Synagoge endete, und mit einem Hinweis auf die Veranstaltung zum Holocaust-Gedenktag in Kitzingen mit Objekten aus jüdischem Besitz, über die in der Presse bisher noch nicht berichtet worden war. Folgerichtig endete die Führung am Gedenkstein für die 1942 aus Obernbreit deportierten Jüdinnen und Juden. Hier konnte den Kindern die Gefahr des Antisemitismus am Beispiel der Gebrüder Sänger klar gemacht werden. Beide Brüder waren angesehene Geschäftsleute und geehrte Mitglieder in allen Vereinen, bis der staatlich verordnete Judenhass im Ort dazu führte, dass ihr Geschäftshaus beschmiert wurde und sie aus der Dorfgemeinschaft total ausgeschlossen und schließlich deportiert wurden. Die Klasse war beeindruckt von der Wirkung des Antisemitismus und wurde mit dem Zitat und einer Interpretation des Art. 1 GG „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ verabschiedet.