Wer unter Kunstunterricht noch das gute alte Schulfach „Zeichnen“ verstanden haben sollte, muss nach Betrachten der Arbeiten aus dem Kunstunterricht des Gymnasiums Marktbreit radikal umdenken.
Zwar sind Zeichenblock, Stift, Pinsel und Farbkasten immer noch die meist gebrauchten Medien, doch was die Schülerinnen und Schüler im Laufe des Schuljahrs mit diesen Mitteln geschaffen haben, ist bewundernswert. In „homage an Franz Marc“ setzte sich eine Klasse gekonnt mit der Bildsprache Franz Marcs auseinander. Eine andere hat sich Andy Warhol als Studienobjekt gewählt. Wer schon immer in der Würzburger Residenz sich wunderte, was bei Tiepolos Deckenfresko Malerei oder Stuck ist, konnte hier an scheinbar simplen Schachtelzeichnungen den Effekt des „trompe - d´ œil“ (Täuschung des Auges) studieren. Schmeichelhafte und karikaturistische Portraits von Klasskameraden waren zu sehen neben farbstarken Darstellungen von Helden des Alltags. Malen auf Holz vermittelte den Jugendlichen nicht nur eine eigene Technik auf einem anderen Medium, sondern stärkte auch ihre Teamfähigkeit dadurch, dass die Bilder in Partnerarbeit entstanden. Scheinbar wurde am Gymnasium Marktbreit auch das Schneiden von Kameen in Alabaster gelehrt. Die leicht zu groß geradenen Kameen stellten sich allerdings als raffiniert aus Seife herausgearbeitete Fakes heraus. Auch an Modellen von Häusern und Stühlen in, wie nicht anders zu erwarten, futuristischer Gestalt versuchten sich die Schülerinnen und Schüler mit Fantasie und Detailtreue.
Während der Öffnungszeiten zeigte ein von einem Schüler gestalteter Film einen Tag am Gymnasium Marktbreit über den Monitor der ehemaligen Synagoge .
Der Träger- und Förderverein ehemalige Synagoge Obernbreit e.V. freut sich, dass er den adäquaten Raum für diese sehenswerte Leistungsschau des Gymnasiums Marktbreit bieten konnte. Eine noch größere Besucherzahl wäre den jungen Künstlern zu wünschen.